Chorprofil
Der BERLINER FIGURALCHOR hat sich hauptsächlich auf die Aufführung von Werken des 17. und frühen 18. Jahrhunderts spezialisiert. Diese musikalische Selbstverortung bringt auch der Name zum Ausdruck: Kennzeichnend für die figurierte Musik dieser Epoche ist die Polyphonie, also das gleichberechtigte Nebeneinander mehrerer Stimmen. Anderes Charakteristikum sind die Figurationen, virtuose Verzierungen mit vielen schnellen Notenwerten. Mit dem heutigen Konzertprogramm setzt der Chor die in den letzten fünfzehn Jahren intensivierte Auseinandersetzung mit der Musik des 17. und frühen
18. Jahrhunderts fort. Die Sängerinnen und Sänger intonieren nach der seinerzeit verwendeten ungleichschwebenden Stimmung - in allen Proben und im Konzert. Sie lässt die dramatische und emotionale Ausdruckswelt der barocken Musik in weitaus stärkerem Maße hervortreten als die heute übliche egalisierte Stimmung. In Verbindung mit der konsequenten dynamischen und motivischen Artikulation, die der Chor pflegt, eröffnet sie dem Hörer neue Klangwelten, und das selbst bei so populären, oft aufgeführten Barockwerken wie den Bach’schen Oratorien oder dem Oratorium «Messiah» von Händel. Der Berliner Figuralchor wird seit 2010 durch die Chorförderung der Kulturverwaltung des Berliner Senats für einige besonders förderungswürdige Chöre in Berlin finanziell unterstützt, 2013 zusätzlich mit einer Projektförderung für die Wiederaufführung des «Opus plane» des Frankfurter Universitätskantors Bartholomäus Gesius (1562–1613) und 2018 im Oktober für die groß besetzte «Missa salisburgensis» (1682) von Heinrich Ignaz Franz Biber. Auch wirkte der Chor beim „Bürgerfest“ der Bundesregierung am
9. November 2014 – der zentralen Veranstaltung zum 25-jährigen Gedenken an den Mauerfall – beim Kulturfest am Brandenburger Tor als Teil des Bürgerchores unter Leitung von Gerhard Oppelt mit. 2023 war der Figuralchor chorischer Partner bei der Eröffnungszeremonie der Special Olympics im Berliner Olympiastadion. Im Juni 2024 wurde der Chor von der Oper Stettin engagiert für ein Mitwirken beim Konzert „Tym, tkórzy nie powrócili zmorza“ mit dem Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart.
Künstlerischer Leiter ist GERHARD OPPELT.